Citrix ist verkauft – wie geht es weiter?

Im Jahr 1989 verließ der visionäre Systemingenieur Ed Iacobucci nach zehn Jahren IBM und gründete Citrix Systems. Der Erfolg kam durch die Entwicklung der ersten Multiuser-Umgebung für Microsofts Windows.

Im Jahr 1995 begann Mark Templeton seine Karriere bei Citrix, noch vor dem Börsengang. Der Jahresumsatz betrug damals 15 Millionen USD. In den 20 Jahren unter der Führung vom Mark Templeton (davon mit kurzer Unterbrechung 17 als CEO) entwickelte sich das Unternehmen zum Weltmarktführer für den virtuellen Arbeitsplatz und erreichte bis zu seinem Austritt im Jahr 2015 einen Jahresumsatz von rund 3,3 Milliarden USD.

Große Veränderungen bei Citrix

Ebenfalls im Jahr 2015 stieg der Activist Investor Elliott Management bei Citrix ein. Mark Templeton verließ das Unternehmen und Citrix veränderte sich stark. Hatte Citrix zuvor eine sehr loyale Community, bestehend aus der Partner- und Kundenlandschaft, so begann die Unzufriedenheit mit Citrix zu wachsen. Die Programme wurden zunehmend unattraktiver für die Partner. Innovationen wurden immer seltener, die Supportqualität ließ nach und der Preis, insbesondere für die Software Maintenance für langjährige Kunden, stieg.

Am 30. September 2022 übernahm schließlich ein Konsortium der Investoren Vista Equity Partners und Evergreen Coast Capital, eine Tochter von Elliott Management, Citrix für 16,5 Milliarden USD, nahm das Unternehmen von der Börse und startete eine der größten Entlassungswellen der Firmengeschichte.

Nicht nur bei den Mitarbeitern, auch bei Kunden und Partnern herrscht nun eine große Unsicherheit. Noch immer ist der größte Teil der Produkte in den Rechenzentren der Kunden bzw. bei einem Outsourcer oder in der Private Cloud nach dem ursprünglichen Perpetual-Lizenzmodell. Doch Citrix drängt seine Kunden in Mietmodelle, Neulizenzen sind nur noch in diesem Modell erhältlich. Dies ist ausschließlich für die Citrix Cloud gedacht. Der Kunde bekommt mittels Sondervereinbarungen das Recht für den OnPrem-Einsatz – bis zum Ablauf der Mietfrist. Dieses Recht lässt sich Citrix oft vergolden, ebenso wie die Software Maintenance und den Support der OnPremise-Umgebungen. Kunden berichten von deutlichen Preisanstiegen, 30-50% scheinen normal, auch mehr als 80% wurde bereits vernommen.

Welche Alternativen der Bereitstellung gibt es?

Viele Kunden sind daher auf der Suche nach alternativen Möglichkeiten der Bereitstellung. Hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Die passende zu erarbeiten und umzusetzen kostet Zeit und Geld. In der Zwischenzeit fließt weiter das Budget an Citrix oder man fährt volles Risiko ohne Netz und doppelten Boden und kündigt den bestehenden Vertrag mit Citrix – ein Weg, der schon aus Compliance-Gründen meist verschlossen bleibt.

Doch auch hier gibt es eine Alternative: Der Markt des Third Party Software Support ist vor allem für die Anbieter IBM, Oracle und SAP etabliert. Gartner berichtet darüber in einem eigenen Market Report. Kernangebot des TPSS-Markts ist der Support von Produkten der Originalhersteller zu deutlich geringeren Kosten. Man sagt den Anbietern auch einen deutlich besseren Service nach, als der des Original-Herstellers. Doch bisher gab es keinen Anbieter von TPSS für Citrix.

Nun gibt es diese Möglichkeit auch für Citrix-Kunden. Ein Netzwerk von erfahrenen Citrix-Spezialisten rief LemoniaX ins Leben. Das Unternehmen sitzt in Deutschland und wird geleitet von Thorsten Schmiady, der seit über 25 Jahren Teil der Citrix Community ist. Ihm zur Seite steht mit CTO Dr. Bernhard Tritsch einer der erfahrensten Technologieexperten im Bereich des virtuellen Arbeitsplatzes. Im Advisory Board findet man neben Annette Hamann, CIO von Beiersdorf (NIVEA, Hansaplast, Tesa uvm.) sowie Kathrin Reddyhough, die lange Jahre die Citrix Support Programme in EMEA leitet, auch den Menschen, unter dessen Führung Citrix ein Milliardenunternehmen wurde: Mark Templeton.